Forschungsprojekt „FWSafeXR“: Virtuelles Training zur Reduzierung von Forstunfällen
Wien: Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) machen Forstunfälle rund ein Drittel aller tödlichen Arbeitsunfälle aus. Um diese Unfallraten zu senken, wurde das Projekt „FWSafeXR“ ins Leben gerufen, das auf gezieltes Training mit VR-Brillen und Simulationen setzt. Erste Ergebnisse der Studie zeigen vielversprechende Resultate.
Durch den Einsatz von Extended Reality (XR)-Technologien können verschiedene Handlungsoptionen in realitätsnahen Übungen erprobt und korrekte Arbeitsabläufe durch wiederholtes Training gefestigt werden. Das Austrian Institute of Technology (AIT) hat hierfür drei Prototypen entwickelt, die sich mit der Vorbereitung von Waldeinsätzen, Baumfällungen und der Einweisung von Rettungshubschraubern nach Arbeitsunfällen befassen.
In einer Evaluationsstudie mit 70 Teilnehmern wurde die Benutzererfahrung und Akzeptanz der Prototypen untersucht, sowie der Mehrwert eines virtuellen Trainings anhand objektiver Lerntransferkriterien bewertet. Die ersten Auswertungen zeigen, dass Personen, die das virtuelle Training absolvierten, weniger Fehler machten als diejenigen, die herkömmliche Lernmethoden verwendeten. Zudem wurden bei den virtuell Trainierten geringere mentale Belastungen und weniger Frustrationserlebnisse festgestellt.
Die Einsatzmöglichkeiten von XR-Technologie sind vielfältig. Auszubildende könnten gefährliche Situationen realitätsnah und sicher simulieren, ohne sich realen Risiken auszusetzen, so Raimund Schatz, Projektleiter des AIT Center for Technology Experience. Die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse sollen in zukünftigen Fortbildungen und E-Learning-Angeboten Berücksichtigung finden. Darüber hinaus könnten die entwickelten Inhalte auch in anderen Bereichen wie der Landwirtschaft oder Outdoor- und Freizeitaktivitäten eingesetzt werden.
Das Projekt „FWSafeXR“ wird vom Landwirtschaftsministerium unterstützt und läuft bis September 2023. Neben dem AIT sind die Forstlichen Ausbildungsstätten (FAST) Traunkirchen und Ossiach des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), das Rote Kreuz Landesverband Oberösterreich, der Arbeiter-Samariterbund und das Unternehmen Mindconsole an der Forschungsarbeit beteiligt.